Mittwoch, 11. August 2010

Netzneutralität: Zwei Klassen schon lange Standard

Kommentar zum Artikel "Die Angst vor dem Zweiklassen-Internet" in der FAZ.

Die Sache mit der Netzneutralität ist ja schön und gut. Prinzipiell ist das eigentlich ein schöner Grundsatz.

Natürlich sollte es keine Zwei-Klassengesellschaft geben, aber wird das nicht heute schon so von den Anbietern selbst so angeboten?
Meiner Meinung nach sogar mit falschen Ansätzen.

In vielen Bereichen haben geschäftliche Nutzer nicht die Möglichkeit eine Flatrate zu nutzen. Wir zahlen nach Zeit oder Volumen. Dies wurde zu einer Zeit mal grundsätzlich entschieden, in der angenommen wurde, dass Firmen mehr Datenvolumen produzieren, als der private Anwender. Aber ist das wirklich noch haltbar?

Was ist mit der Masse der privaten Anwender, die das Internet nutzen oder den Kiddies, die den ganzen Tag nichts weiter zu tun haben, als stundenlang Videos auf YouTube anzuschauen? Ich mutmaße mal, das deren Traffic wesentlich höher ist, als bei den Unternehmen.

Interessant sind dabei die Flatrates von Marcel Davis und Co. Hier heißt es beim Traffic "unlimited". Wenn dann allerdings ein paar GB zusammenkommen, gibt es die Kündigung aus technischen Gründen.

Neutralität hin oder her, wenn ich bei der Post mehr bezahle, ist mein Paket auch schneller am Ziel. Unwitzig ist nur der Wunsch der Netzbetreiber am Erfolg der Content-Anbieter wie Google profitieren zu wollen. Die Post will keine Kohle von Unternehmen sehen, die mit Briefen ihren Gewinn erhalten.

Vielleicht sollte man sich bei solchen Diskussionen immer die Frage stellen, wann, wer und warum welches Unternehmen davon profitiert. Profilierungssucht und Shareholder-Value vernebeln wohl auch hier ein wenig die Sicht.
Eine ähnliche Diskussionen führen ja die Verlage im Internet.

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