Dienstag, 24. August 2010

Sicher ist sicher!

Kommentar zum Artikel "Neuer Personalausweis nicht sicher" in der FAZ.

„Der Personalausweis ist sicher“ postuliert Jens Bender. Aber wenn der Chaos Computerclub (CCC) die Unsicherheit bescheinigt, dann vertraue ich eher mal den Profis vom CCC. Bender darf ja schon „von Berufswegen“ aus die Sicherheitslücke nicht zugeben.

Dann kommt noch die lapidare Aussage, dass der PC sauber bleiben muss... Updates, Firewall und Virenschutz. Kann das sein, dass Bender vom Deutschen Michel kaum eine Ahnung hat? Wie viele DAUs rennen denn da draußen rum? Und was war jetzt die Feierwahl? Wo ist die Party?

Wie sicher das System ist, werden wir sehen, wenn Millionen wieder verschwendet worden sind und die ersten Abzocken über dieses System getätigt wurden. Aber dann ist das Kind ja schon in den Brunnen gefallen. Maut, Gesundheitskarte und ähnliche Aktionen haben ja nichts zum Lerneffekt beigetragen.

Ich kann Bender und dem BSI nur raten die Jungs und Mädels vom CCC Ernst zu nehmen. Da fällt mit ein, 1984 hat die Deutsche Bundespost gesagt, das BTX-System ist sicher. Hat der Hack damals ja bewiesen. Seit über 20 Jahren sucht und findet der CCC Lücken und Industrie und Staat dementieren.
Warte mal... da war noch so eine Aussage. Ah ja: „Die Renten sind sicher“.

Politisches Standardvokabular Grundstufe 1: True lies und Dementis

Freitag, 13. August 2010

Antrag abgelehnt!

Kommentar zum Artikel "Im Googlegnadentum" in der FAZ.

'Ihr Antrag auf Entfernung Ihrer Heimatadresse aus Google Street View wurde abgelehnt. Gegen diesen Bescheid können Sie innerhalb eines Monats nach seiner Bekanntgabe Widerspruch einlegen.'

Könnte es so in Zukunft aussehen?

Google als Staat anzusehen ist keine schlechte Idee, wobei es bei Google sowohl positive wie negative Ansätze gibt. Bei vielen Dingen fühle ich mich bei Google wesentlich besser aufgehoben, als beim Staat selbst. Allerdings hat das auch so seine Tücken.

Ich hatte bis heute erfolglos versucht einen doppelten Eintrag aus Google Maps löschen zu lassen. Den ersten Antrag stellte ich vor über 6 Monaten. Also ist die Zusage, Bürger können sich aus Street View entfernen lassen, ein wenig mit Vorsicht zu genießen.

Meines Erachten ist allerdings der Bürger selbst das Problem. Bis auf wenige Ausnahmen haben die Deutschen kaum eine Ahnung von Datenbanken und den Ergebnissen von Verknüpfungen. Dabei sind Politiker nicht ausgenommen.
Im Gegenteil, der geistige Exhibitionismus, anfangs nur im Harz-IV-TV gesehen, weitet sich die letzten Monate, unterstützt von YouTube, Twitter und Facebook immer weiter aus.

Eine Bestätigung für die PISA-Studie.
Das macht diese Diskussion fast zu Makulatur.

Mittwoch, 11. August 2010

Netzneutralität: Zwei Klassen schon lange Standard

Kommentar zum Artikel "Die Angst vor dem Zweiklassen-Internet" in der FAZ.

Die Sache mit der Netzneutralität ist ja schön und gut. Prinzipiell ist das eigentlich ein schöner Grundsatz.

Natürlich sollte es keine Zwei-Klassengesellschaft geben, aber wird das nicht heute schon so von den Anbietern selbst so angeboten?
Meiner Meinung nach sogar mit falschen Ansätzen.

In vielen Bereichen haben geschäftliche Nutzer nicht die Möglichkeit eine Flatrate zu nutzen. Wir zahlen nach Zeit oder Volumen. Dies wurde zu einer Zeit mal grundsätzlich entschieden, in der angenommen wurde, dass Firmen mehr Datenvolumen produzieren, als der private Anwender. Aber ist das wirklich noch haltbar?

Was ist mit der Masse der privaten Anwender, die das Internet nutzen oder den Kiddies, die den ganzen Tag nichts weiter zu tun haben, als stundenlang Videos auf YouTube anzuschauen? Ich mutmaße mal, das deren Traffic wesentlich höher ist, als bei den Unternehmen.

Interessant sind dabei die Flatrates von Marcel Davis und Co. Hier heißt es beim Traffic "unlimited". Wenn dann allerdings ein paar GB zusammenkommen, gibt es die Kündigung aus technischen Gründen.

Neutralität hin oder her, wenn ich bei der Post mehr bezahle, ist mein Paket auch schneller am Ziel. Unwitzig ist nur der Wunsch der Netzbetreiber am Erfolg der Content-Anbieter wie Google profitieren zu wollen. Die Post will keine Kohle von Unternehmen sehen, die mit Briefen ihren Gewinn erhalten.

Vielleicht sollte man sich bei solchen Diskussionen immer die Frage stellen, wann, wer und warum welches Unternehmen davon profitiert. Profilierungssucht und Shareholder-Value vernebeln wohl auch hier ein wenig die Sicht.
Eine ähnliche Diskussionen führen ja die Verlage im Internet.

Montag, 9. August 2010

Getrennte Welten ?

Interessanter Artikel. Microsoft, Apple und Google entwickeln nebeneinander völlig verschiedene Arten ihrer Visionen für die Zukunft.
Jeder möche das größte Stück vom Kuchen haben. Und Tausende von Entwicklern schwören auf das System, dass sie gerade unterstützen. Richtige Kompatibilität und Offenheit gibt es wohl bei keinem Hersteller dieser Art von derzeit diskutierten Geräten.

Wie sieht die Welt in ein paar Jahren aus? Gibt es noch Kommunikation zwischen den verschiedenen Fraktionen? Gibt es Auseinandersetzungen zwischen Apple- und Google-Usern? Was, wenn ich ein Android habe und meine Frau ein Windows-Gerät?

Möglicherweise sollten sich alle mal mehr um die User kümmern, als um Marktanteile und den schnellen Dollar. Letztendlich entscheiden wir Kunden, ob und wie lange das Ganze System Bestand hat. Sollten wir entscheiden, kann es sein, dass die eine oder andere Firma einen ziemlich schlampigen Eindruck an der Börse hinterlässt.

Mittwoch, 4. August 2010

E-Postbrief gleich Datenabzocke?

Die beiden neuen Varianten um Briefe zu versenden stehen ja in den Medien recht heftig in der Kritik. Hier eine kurze Zusammenfassung der FAZ.

Datenschützer, Rechtsanwälte und Notare beklagen, dass das Briefgeheimnis nicht gegeben sei. Kritisirt werden auch die Geschäftsbedingungen der Deutschen Post.
Dem kann ich allerdings nur zustimmen. Testweise habe ich auf der Seite der Deutschen Post versucht eine E-Postbrief-Adresse freizuschalten.

Interessant daran war, was man dazu benötigt:
Man muss seine Mobiltelefonnummer eingeben, um eine mobilen HandyTAN zu bekommen. Dieser Vorgang wird lapidar als "sicherer Abschluss der Adresssicherung" beschrieben. In den "Bedingungen der Adresssicheurng" steht allerdings kein Wort über die Verwendung der Mobiltelefonnummer. Da fragt man sich, warum die Deutsche Post so dreist an den Handynummern interessiert ist.

Nach erfolgter Eingabe wurde dann mitgeteilt, dass es einen Registrierungscode per Post gibt. Dieser muss dann erneut ins System eingegeben werden.
Und das alles nur für die Reservierung einer Adresse.

Kann mich jemand aufklären, warum eine HandyTAN die Adresssicherung so sicher macht?