Donnerstag, 21. Oktober 2010

Ein neuer Freund für Waldorf und Statler

Kommentar zum Artikel "Zurück zu Vorratsdatenspeicherung und Surfprotokollierung " auf Golem.de.

Hehre Ziele die Premierminister David Cameron da hat. Websites und Telefon-, E-Mail-, SMS- und Chatverbindungen komplett zu speichern. Selbstverständlich nur wieder mit dem schon ausgeleierten Deckmantel nationaler Sicherheit und Terrorismus. Wie weit kann Machtgeilheit gehen?

Und wie groß ist der Schritt, diese Datensammlung mit ein paar intelligenten Algorithmen zu durchsuchen um dann Steuersünder, Pornoseitenanschauer, Politikkritisierer oder ähnliche zu identifizieren? Und die Politiker, meines Erachtens eine Elite von Dummheit, Korruption und Egozentrik, entscheiden dann darüber wie sich die Bürger zu verhalten haben.

Wenn ich mir die SF-Filme der letzten 20 Jahre anschaue, dann muss ich leider feststellen, das der viel zitierte Orwell mittlerweile ziemlich blass aussieht. Die Techniken und Methoden, die heute dem Staat - und auch teilweise multinationalen Konzernen - zu Verfügung stehen räumen den letzten Rest an Privatsphäre aus.

Warum nicht gleich in jedes Schlafzimmer eine Live-Kamera, Stichwort 'großer Lauschangriff'? Mit den Filmchen könnte der Staat ja z.B. den Haushalt wieder in den Griff bekommen.

Mittwoch, 13. Oktober 2010

Kontrollfreaks an die Macht?

Kommentar zum Artikel "BKA nur mit 30 Beamten gegen Kinderpornografie " auf Golem.de.

Bundesinnenminister Thomas de Maizière (CDU) und BKA-Chef Jörg Ziercke - ich möchte sie hier mal liebevoll Statler und Waldorf nennen - sind derzeit auf einem wahren Kreuzzug in Sachen Vorratsdatenspeicherung. Argumentiert wird mit ein paar wenigen Fällen, die möglicherweise hätten gelöst werden können, wären denn ein paar Internetdaten noch vorhanden gewesen.
Jetzt hält Bundesjustizministerin Sabine Leutheusser-Schnarrenberger (FDP) dagegen und deckt auf, dass es nur 30 Experten beim BKA gibt, die z.B. Kinderpornographie verfolgen können.
Natürlich muss gegen solche Inhalte vorgegangen werden. Aber zu Recht stellt sich die Frage, ob ein paar ungelöste Fälle des BKA es rechtfertigen Milliarden von Datensätze über 82 Millionen Bundesbürger zu speichern. Nur für den Fall, dass die was schlimmes machen könnten.
Vielleicht sollten man den beiden mal vorschlagen, dass es wohl eine feine Sache wäre die Post zu verpflichten von jedem Brief eine Kopie zu machen... nur für den Fall. Gibt ja auch Erpresserbriefe.
So langsam dämmert mir allerdings, was das genau bedeuten könnte mit der Vorratsdatenspeicherung: Sind die Daten alle mal da, und das noch in hoher Qualität und Tiefe, kommen die beiden wohl auf die coole Idee und finden zufällig beim Schnüffeln in den Daten auf andere interessante Sachen: Steuerhinterziehung, Auslandskonten, Meinungen zur Regierung, ...
Wenn die Daten dann schon mal da sind, kann man die ja auch nutzen, oder?
Wobei ich mal ganz gerne einen von diesen 'Experten' kennen lernen möchte...

Dienstag, 12. Oktober 2010

ZDF-Intendant Markus Schächter setzt aufs falsche Pferd

Kommentar zum Artikel "Gefahr durch Google-TV und Apple-TV" auf Golem.de.

ARD und ZDF haben ebenso wie die gesamte Verlagsbranche Bammel vor Google und Co. Dabei begehen alle mehr oder weniger den gleichen Fehler. Erst stellen sie Inhalte ins Netz und sagen den Suchmaschinen: Hier schaut mal, was wir haben! Und dann, wenn der Content indiziert in Echtzeit auf Google verfügbar ist, wird rumgemäkelt. Die Inhalte seien geklaut bzw. illegal abgezogen.
Die Technik ist nicht schlecht. So kennt man die vereinigten Abzocker, jeden Falls bei den Gebührenfinanzierten. Schon lange fragt man sich, warum ARD und ZDF irgendwann angefangen haben Videoinhalte ins Netz zu stellen. Wäre es nicht sinnvoller gewesen, diese Investitionskosten besser in den Erwerb von Filmlizenzen zu stecken, damit nicht immer Wiederholungen aus den 60er Jahren laufen?
Die andere Frage, die sich stellt: Wer tut es sich eigentlich noch an? Fernsehen?
Programmvielfalt für bildungsferne und -resistente oder Hartz IV-TV?